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Unser Gärtnermeister Thorsten Zillmann berichtet im HEINS JOURNAL jeden Monat neu. Auch zu finden unter: www.heins-journal.com. Diesmal im Mai:

heins_april_2011_titelrhododendron
Der Rhododendron

Der wissenschaftliche Name „ Rhododendron“ leitet sich aus den griechischen Wörtern für Rose (rhodos) und Baum (dendron) ab und beschreibt damit das hervorstechende Merkmal dieser Pflanzen: Überreichtum an Blüten.
Der Name wurde schon in der Antike erwähnt, bezeichnete damals aber vermutlich den Oleander und ist erst durch Carl v. Linné (schwedischer Naturwissenschaftler; 1707-1778) für die „Alpenrose“ übertragen worden.
Die Gattung Rhododendron ist seit ca. 300 Jahren in Europa bekannt und gehört zu der Familie der Heidekrautgewächsen (Ericaceae). Es ist die Gehölzgattung mit den meisten beschriebenen Arten weltweit. So gibt es insgesamt 1300 beschriebene , davon 1000 klar trennbare Arten mit jeweils einer sehr großen Anzahl von Sorten.
Das Verbreitungsgebiet des Rhododendron reicht von der Meeresküste bis ins Hochgebirge (z.B. in Tibet bis über 5000m) und vom tropischen Regenwald bis in die subpolare Tundra.
Dementsprechend unterschiedlich sind die Arten und ihre Ansprüche.

In der derzeitigen gärtnerischen Praxis ist die folgende Gruppen-Einteilung üblich:

bulletpoint blattGroßblumige Rhododendron Hybriden
Zahlreiche Rhododendron – Arten waren an der Entstehung dieser Hybridengruppe
(= Kreuzungen) beteiligt. Sie zeichnen sich durch große Blütenstände aus. Je nach Sorte, erstreckt sich die Blütezeit von März bis Ende Juni. Die zu erreichenden Größen liegen zwischen 1,50 und 4m.
(Sortenbeispiele: Blue Peter; Catabiense Grandiflorum; Cunningham White; Gomer Waterer; Hachmanns Feuerschein; Nova Zembla; Roseum Elegans).

bulletpoint blattKleinblumige Rhododendron Hybriden
Diese Hybridengruppe ist aus mehreren Wildarten gezüchtet worden. Für die meisten Sorten ist ein niedriger, z.t. zwergförmiger Wuchs ( je Sorte, max. bis zu 80cm) und ein überwiegend früher Blütezeitpunkt (Anfang Mai) typisch. Dominierte Blütenfarben sind Violett – Blau – Gelb. Die meisten Sorten sind flexibler gegenüber einem sonnigen Standort
(Sortenbeispiele: augustinii ´Aguamarin´; impeditum ´Azurika´; impeditum ´Blumiria´; Keiskei `Wee Bee`).

bulletpoint blattRhododendron-Insigne-Hybriden
Die Sorten dieser Hybriden-Gruppe zeichnen sich durch einen dichten kompakten Wuchs und besonders kräftige, stabile Blätter aus und sind so auch außerhalb der Blütezeit (Mai-Juni) ein Blickfang im Garten. Sie erreichen eine maximale Höhe von 1-1,50m und wachsen eher in die Breite
(Sortenbeispiele: Ariane; Brigitte; Schneewittchen; Rosarka; Johann Bruns; Gräfin Sonja).

bulletpoint blattRhododendron-Repens-Hybriden
Die Pflanzen der Repens-Gruppe weisen einen ausgesprochen langsamen Wuchs auf und werden je nach Sorte nur max. 40-100cm hoch. Die Blüten stehen einzeln oder in Paaren und leuchten in verschiedenen Rottönen. Durch den „Zwergenwuchs“ sind Sie auch für kleine Beete und Gärten geeignet; gegenüber Trockenheit sind sie jedoch empfindlich
(Sortenbeispiele: Baden-Baden; Bad Eilsen; Scarlet Wonder; Frühlingszauber).

bulletpoint blattRhododendron-Wardii-Hybriden
Diese Hybriden weisen eine dekorative, intensive grüne Belaubung und einen guten Aufbau auf. In dieser Gruppe gibt es viele Sorten in gelb- und orangeblühenden Tönen. Sie werden je nach Sorte 1-3m hoch und blühen im Mai
(Sortenbeispiele: Stadt Westerstede; Goldzwerg; Goldsprenkel; Eliska; Brasilia).

bulletpoint blattRhododendon-Williamsianum-Hybriden
Die Glockenblüten, meist in rosa (aber auch weiß, rot, gelb), die im Mai aufblühen, hängen elegant herunter und sind in lockeren Blütenständen angeordnet. Es gibt stark und schwach wachsende Sorten, die eine Größe von 1-2m erreichen können
(Sortenbeispiele: Gartendirektor Rieger; August Lamken; Rothenburg; Jackwill).

bulletpoint blattRhododendron-Yakushimanum-Hybriden
Bei dieser Gruppe sind viele positive Eigenschaften von der aus Japan stammenden Wildform (Rh. Yakushimanum) vererbt worden, weil bei der Züchtung immer ein Elternteil aus dieser
Gruppe vorkommt. Die Sorten sind gut winterhart und haben eine dunkelgrüne, glänzende Belaubung. Sie wachsen in der Regel langsam, sind kompakt und werden ca. 0,70-1,20m hoch. Sie blühen im Mai und immer sehr reichlich
(Sortenbeispiele: Anuschka; Flava; Kalinka; Morgenrot; Schneewolke; Silberwolke).

bulletpoint blattSommergrüne Rhododendron Hybriden (Laubabwerfend)
Hier lassen sich verschiedene Züchtungs - Gruppen unterscheiden (Belgien; Großbritanien; USA). Die vielen verschiedenen Sorten dieser Gruppe können teilweise eine Höhe von 1,20m erreichen, sind teilweise auch für sonnige oder absonnige Standorte geeignet und können von April bis Mai blühen
(Sortenbeispiele: Berryrose; Cecile; Fanal; Feuerwerk; Gibralta; Persil; Golden Eagle).

bulletpoint blattRhododendron Wildarten und verwandte Hybriden
Wildarten sind Arten und Formen, wie sie in den ursprünglichen Standorten wachsen. Im Hausgarten sind diese nicht so leicht zu kultivieren, da sie nur bei ähnlichen Standortbedingungen wie denen ihres natürlichen Verbreitungsgebietes wachsen können. Bekannt sind ca. 1000 Arten. Die meisten stammen aus Asien; aber es gibt auch einige Standorte in Nordamerika und Europa.

bulletpoint blattJapanische Azaleen
Es sind langsam wachsende, winterharte und halbimmergrüne Rhododendron – Hybriden, weil sie ihr Laub im Winter teilweise abwerfen.
Sie haben eher einen niedrigen und breiten Wuchs und bilden eine unvergleichbare Blüten-fülle. Je nach Abstammungsgruppe können Sie bis 1,50m hoch werden, (Im Alter über 2m)
(Sortenbeispiele: Diamant Himmelblau; - Rosa; - Rot; - Weiß; - Violett; Muttertag; Nordlicht).

bulletpoint blattIndische Azaleen (Topfazaleen)
Diese sind bei uns in der Regel nicht winterhart und werden in Töpfen als Zimmerpflanzen verkauft.

bulletpoint blattRhododendron des Subgenus Vireya
In dieser Gruppe werden alle Arten des Subgenus Vireya. (ca. 300), eingeordnet. Diese Arten kommen sowohl in den Tropen (´Melanesische Rhododendron´) als auch in höheren Gebirgslagen bis in die alpinen Zonen vor.
Sie vertragen in der Regel kein Frost und weisen keinen einheitlichen Blühzeitpunkt auf. Die Formenvielfalt in Wuchs, Blüte und Farben ist immens. Viele dieser Arten zeichnen sich durch einen angenehmen Blütenduft aus.

Der richtige Standort

Der Rhododendron wurzelt flach und bevorzugt eher einen geschützten und schattigen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit. Am besten unter schattenspendenden und tief wurzelnden Bäumen wie z.B. Eiben, Eichen, Obstbäumen oder mit ausreichendem Pflanzabstand auch unter Tannen, Fichten und Kiefern.
Nicht geeignet sind wegen der direkten Nahrungskonkurrenz Bäume wie z.B. Weiden, Birken, Linden und Ahorn.
Auch eine Nordwand am Haus ist durch die geschützte Schattenlage geeignet.
Der optimale Boden ist sauer (pH-Wert 4,2-5,5), humushaltig, kalkarm sowie wasser- und luftdurchlässig.
Es gibt auch Arten (z.B. Yakuschimanum), die besser mit einem sonnigen Standort zurecht kommen.

Immer wenn die Standortbedingungen ungeeignet sind, kann das Immunsystem und die Vitalität der Pflanzen geschwächt sein, und so wird sie anfälliger für Krankheiten.

Wichtig: INKARHO-Rhododendron
Der Name setzt sich zusammen aus:
INTERESSENGEMEINSCHAFT KALKTOLERANTE RHODODENDRON.

Die INKARHO GmbH ist ein Zusammenschluss von derzeit 15 Baumschulen. In Kooperation mit dem Institut für Zierpflanzenzüchtung (IZZ) ist es in über 20 jähriger Forschungs- und Züchtungsarbeit gelungen, Rhododendron auf kalktoleranten Unterlagen (Wurzelballen) zu züchten. Mit diesen Eigenschaften sollen sie auf nahezu allen üblichen Gartenböden üppig wachsen und blühen. Selbst ton- oder lehmhaltige Böden mit einem höheren ph-Wert sollen für die INKARHO-Rhododendron kein Problem darstellen.
Es gibt eine große Vielzahl von Sorten, die auf diese Weise neu gezüchtet wurden. Es ist also möglich, INKARHO Rhododendron in vielen verschiedenen Farben und Formen zu beziehen.

Das richtige Pflanzen

Zunächst sollten Sie ein Pflanzloch in der vierfachen Größe des zu pflanzenden Wurzelballens ausheben. Die untere Schicht sollte aus Rhododendron-Erde, saurem Torf oder Humus bestehen, bevor der Rhododendron in dieses Loch gesetzt wird und ebenfalls mit dem sauren Substrat gepflanzt wird. Da ein Rhododendron relativ viel Wasser benötigt, ist es wichtig, einen Gießrand anzulegen, der sowohl bei dem notwendigen Angießen als auch zum Auffangen des Niederschlages wichtig ist, damit das Wasser direkt an der Pflanze versickert und nicht oberflächig abläuft.
Viele Rhododendron sind giftig. Sowohl die Blätter als auch Nektar und Pollen enthalten Giftstoffe. Sie sollten darauf achten, dass auch Weidetiere die Blätter nicht verzehren können.

Die richtige Pflege

Rhododendron benötigen relativ wenig Dünger. Neuanpflanzungen sollten frühestens nach einem halben Jahr gedüngt werden. Dafür kann man im Fachhandel speziellen Rhododendron – Dünger,(N P K mit Eisen und Magnesium) oder spezielle Rhododendron - Erde besorgen, die leicht in den oberen Bodenbereich eingearbeitet werden sollte. Am besten ist der Zeitpunkt kurz vor der Blüte im März/ April oder nach der Blüte im Juni. Die beste Düngung ist abgelagerter Kuhmist, gemischt mit gleichen Teilen Torf und Laub. (Am besten Eichenlaub, welches durch einen hohen Gerbsäurenanteil auf den Boden sauer wirkt).
Eine zu späte Düngung im Jahr regt den Neuaustrieb an, und da die Triebe nicht genügend Zeit haben auszuhärten, kann dieser in dem Winter leichter zurück frieren.
Alte vergreiste oder zu groß gewordene Pflanzen lassen sich durch gezielten Rückschnitt wieder verjüngen. Der beste Zeitpunkt ist März bis Juni direkt nach der Blüte. Es sollten mindestens immer ca. 50 bis 60cm stehen bleiben und ca. 0,5cm über einem neuen Trieb, einer Knospe oder einem Vegetationspunkt geschnitten werden. Es muss damit gerechnet werden, dass die Pflanzen im nächsten Jahr weniger oder gar nicht blühen, da erst einmal das vegetative Wachstum (Laubbildung) einsetzt.
Die meisten Sorten (Hybriden) vertragen einen Rückschnitt gut. Bei rot blühenden Sorten sollte man die Schnittmaßnahmen behutsamer durchführen.
Einige Arten treiben nach dem Rückschnitt nicht wieder zuverlässig aus, und deshalb sollten Sie dies zunächst an einer verdeckten Stelle vorsichtig ausprobieren.
Nach den Rückschnittmaßnahmen sollte die Pflanze möglichst ausreichend gewässert und gedüngt werden.
Verwelkte Blütenstände sollten Sie „ ausknipsen“, um die Saatbildung zu unterbinden. Dadurch fließt die Kraft (der Pflanzensaft) in die Zellen und stärkt den Wuchs und die Vitalität der Pflanze. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Blüte („Notblüte“) groß.

Schadbilder und Krankheiten

Wenn Blätter sich einrollen und leicht herunter hängen (meistens bei Trockenheit, starker Sonneneinstrahlung oder Frostwetter), ist das eine normale Schutzfunktion des Rhododendron, der damit die Blattoberfläche reduzieren und dadurch weniger Wasser über die Blattoberseite verdunsten lassen will. So kann kostbares Wasser einspart werden.
Durch Staunässe und verdichtete Böden hervorgerufener Sauerstoffmangel an den Wurzeln kann zum Absterben der Pflanzen führen oder durch die allgemeine Schwächung den Befall von Krankheitserregern fördern.
Bei einem zu hohen pH-Wert (6) lässt das Wachstum der Pflanze deutlich nach, und es kommt zu „ Wuchsdepressionen“ und zu „Chlorosen“ an den Blättern (Blätter werden hellgrün bis gelb).
Gelbe Blätter mit grünen Adern zeigen einen Magnesium- und/ oder Eisenmangel. Am besten düngen Sie mit Aluminiumsulfat und verbessern damit den Boden (pH-Wert korrigieren).
Vergilbte Blätter und beginnender Kümmerwuchs sprechen für einen Stickstoffmangel (z.B. mit Hornspäne düngen).
Wenn ein Rhododendron in der prallen winterlichen Mittagssonne steht, kann es zu Verbrennungs- und Vertrocknungsschäden kommen, und es können Blätter absterben und braun werden.
Braune Fleckenbildung auf den Blättern kann eine Pilzerkrankung sein. Meistens werden Pflanzen krank, wenn Sie auf ihrem Standort nicht die optimalen Lebensbedingungen haben.
Durch einen Pilz, der von der Rhododendronzikade übertragen wird, die schon im Herbst ihre Eier in die Blütenknospe ablegt, vertrocknen die Knospen (Knospenfäule) und werden braun. Auffällige und befallende Knospen sollten gleich entfernt werden. Im Sommer können auch Gelbtafeln aufgehängt oder Insektenfallen aufgestellt werden.
Durch einen Pilz, der die Leitungsbahnen verstopft, kommt es zu der Rhododendronwelke. Die Triebe vertrocknen und sterben ab. Diese sollten heraus geschnitten und entsorgt werden.
Alle befallenen und abgeschnittenen Pflanzenteile sollten immer außerhalb des Garten entsorgt werden.

Schädlinge

Der Dickmaulrüssler ist ein nachtaktiver Käfer, der sowohl im Larvenstadium (an Wurzeln und am Wurzelhals) als auch als Käfer (Mondfraß an den Blättern, d.h. immer vom Außenrand) den Rhododendron schädigt. Es gibt biologische Nützlinge (Nematoden), die man ausbringen kann, um die Larven zu bekämpfen.

Die Rhododendronzikaden schlitzen die jungen Knospen an, um ihre Eier abzulegen. Als Überträger von verschiedenen Pilzerkrankungen verursachen sie dann u.a. Alpenrosen-Äpfel (rote gallenartige Wucherungen) und Knospenfäule.

Nun wünsche ich Ihnen viel Freude bei der Gartenarbeit!


pdf-iconAktueller Zeitungsbericht aus dem HEIN´S JOURNAL / Mai 2011.
Zum Download bitte hier klicken!
(PDF)

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